Die wirtschaftsstrafrechtlichen Risiken mit welchen Unternehmen zunehmend konfrontiert werden führen nicht nur zu hohen Geldstrafen, sondern können auch schwerwiegende rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Doch wie können Unternehmen genau diese Risiken vermeiden? Dieser Beitrag soll einen Überblick über häufige wirtschaftsstrafrechtliche Risiken geben und aufzeigen, wie man sich effektiv davor schützt.
Vom Wirtschaftsstrafrecht umfasst sind Straftaten wie Steuerhinterziehung, Korruption, Wettbewerbsverstöße und Bilanzfälschung, welche sowohl das Unternehmen als auch die verantwortlichen Führungskräfte betreffen können.
Häufige wirtschaftsstrafrechtliche Risiken:
- Steuerhinterziehung: Werden Steuern nicht korrekt abgeführt, so riskieren Unternehmen hohe Strafen und strafrechtliche Konsequenzen für die Verantwortlichen.
- Korruption: Insbesondere in internationalen Geschäftsbeziehungen kommt es teils zu Bestechungen und illegaler Einflussnahme, welche wiederum zu empfindlichen Strafen und Reputationsverlust führen kann.
- Wettbewerbsverstöße: Durch Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht, wie Kartellbildung oder Marktmanipulation, kann es zu hohen Bußgeldern kommen.
- Bilanzfälschung: Das Verfälschen von Bilanzen kann zu strafrechtlicher Verantwortung und schweren finanziellen Schäden führen.
Haftung von Unternehmen und Geschäftsführern
Unternehmen selbst haften grundsätzlich nicht für Straftaten ihrer Mitarbeiter, außer wenn die Straftat durch mangelnde Kontrolle oder Vorsatz begangen wurde. Geschäftsführer und Vorstände können jedoch persönlich für Straftaten wie Steuerhinterziehung oder Korruption verantwortlich gemacht werden.
Präventive Maßnahmen
Der effektivste Schutz vor wirtschaftsstrafrechtlichen Risiken besteht in einer proaktiven Prävention. Im Folgenden finden Sie einige Maßnahmen, welche jedes Unternehmen ergreifen sollte, um Haftung zu vermeiden und sich davor zu schützen:
a) Compliance-Programme
Um sicherzustellen, dass alle gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden ist ein umfassendes Compliance-Management-System unerlässlich. In solchen Programmen werden klare Richtlinien für Mitarbeiter umfasst, insbesondere in Bezug auf Korruption, Wettbewerbsrecht, Steuerpflichten und Datenschutz. Des Weiteren hilft ein gutes Compliance-Programm dabei, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und zu minimieren.
b) Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter
Um das Bewusstsein der Mitarbeiter für die Risiken von Straftaten zu schärfen sind regelmäßige Schulungen und Workshops zu rechtlichen Themen notwendig. Mithilfe dieser Schulungen lernen die Mitarbeiter, wie sie sich rechtmäßig verhalten können und mit welchem Verhalten Sie sich strafbar machen.
c) Interne Kontrollen und Audits
Durch ein wirksames Kontrollsystem, das regelmäßige interne Audits und Überprüfungen umfasst, können Verstöße gegen gesetzliche Vorschriften identifiziert werden und es kann dazu beitragen werden, dass frühzeitig gehandelt wird. Eine sorgfältige Überwachung von Finanztransaktionen und Geschäftsprozessen kann potenzielle Risiken aufdecken und so größere Schäden verhindern.
d) Externe rechtliche Beratung
Durch die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Anwalt für Wirtschaftsstrafrecht kann ein Unternehmen rechtzeitig auf Risiken hingewiesen werden und gleichzeitig können Lösungen gefunden werden, bevor es überhaupt zu einem Vorfall kommt. Im Falle von Verdachtsmomenten auf Straftaten sollten sofort ein entsprechender Anwalt hinzugezogen werden, um die bestmögliche Verteidigungsstrategie zu erarbeiten.
Fazit
Um sich vor wirtschaftsstrafrechtlichen Risiken zu schützen, sollten Unternehmen präventive Maßnahmen wie Compliance-Systeme und regelmäßige Schulungen einführen. Hiermit können nicht nur rechtlichen Problemen vorgebeugt werden, sondern auch die Unternehmensreputation und die langfristigen Erfolge können gesichert werden.